Beim Parlamentarischen Abend: MdB Marcus Held und Jörg Michel, Kreisjugendfeuerwehrwart im Kreis Alzey-Worms  im Gespräch

BERLIN – „Es darf nicht passieren, dass die äußerst wichtige Arbeit der Feuerwehren in den Bundesländern so sträflich behindert wird, indem immer wieder Finanzhilfen verschleppt werden“, so der Bundestagsabgeordnete Marcus Held (SPD).

Bei den deutschen Feuerwehren sorgt man sich über die Kürzungen der Mittel für den Erwerb von Fahrzeugen für den Brand- und ABC-Schutz. Der Etatentwurf des Bundesinnenministeriums sieht Kürzungen in Höhe von 3,4 Millionen Euro vor. Bereits im Vorjahr hatten CDU und CSU einer moderaten Erhöhung der Mittel nicht zugestimmt. Das fehlende Geld führt zur weiteren Überalterung des Fahrzeugbestandes sowie einer größeren Ausstattungslücke, als es bisher bereits der Fall ist.

Held kritisiert die Einsparungen im Bereich des Katastrophenschutzes auf das Schärfste.

„Die Feuerwehren sind unverzichtbar in der ersten Hilfe und der Rettung von Menschenleben bei kleineren und größeren Unfällen und besonders in großen Gefahrenlagen. Hier ist es Aufgabe des Bundes, die Ausstattung für den Brandschutz, den ABC-Schutz sowie den Sanitätsdienst zu modernisieren.“

Die Wehren, die für den Katastrophenschutz zuständig sind, müssten hier vom Bund unterstützt werden, fordert Held. In den ländlicheren Gebieten, wie in der Heimat des Sozialdemokraten in Rheinhessen, seien die Feuerwehrkräfte, beruflich oder ehrenamtlich, oft die ersten Helfer vor Ort. „Sie mit veraltetem Equipment allein zu lassen ist nicht akzeptabel“, sagt Held.

Deshalb hat der Abgeordnete eine Anfrage an den Deutschen Feuerwehrverband gestellt, um sich nach den konkreten Bedürfnissen in Rheinland-Pfalz zu erkundigen und eine verbesserte Unterstützung der Rettungskräfte fordern zu können. Ihm liegen nun konkrete Zahlen vor, welche Fahrzeuge den Wehren schon seit geraumer Zeit versprochen, aber bislang nur zu einem kleinen Teil geliefert worden sind. So fehlen beispielsweise in Rheinland-Pfalz noch 28 CBRN Erkundungswagen, bislang sind im ganzen Bundesland nur acht solcher Fahrzeuge vorhanden, mit den restlichen Wagen ist erst in den Jahren 2015/2016 zu rechnen.

Über die teils prekären Situation bei den Feuerwehren sprach Held beim Treffen der Vertreter der Feuerwehr-Landesverbände bei einem Parlamentarischen Abend in Berlin. Jörg Michel, Kreisjugendfeuerwehrwart im Kreis Alzey-Worms aus Gundersheim bestätigte dem Sozialdemokraten, dass eine angemessene Arbeit ohne neues Material langfristig nicht möglich sei.

„Es muss schnellstmöglich gehandelt werden – wir können nicht warten, bis die Feuerwehr nicht mehr einsatzfähig ist, denn davon wären alle Bürger betroffen“, so Held.