„Als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Worms-Alzey-Oppenheim sehe ich mich stärker in der Verantwortung, meinen Teil dazu beizutragen, dass das Thema Arbeitslosigkeit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.“, lautete einer der Schlüsse von MdB Marcus Held nach seinen Antrittsbesuch bei Jürgen Czupalla, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Mainz. Im Beisein der Leitung der Agentur für Arbeit Worms verschaffte sich der neu gewählte Bundestagsabgeordnete einen Überblick über die derzeitige Situation auf dem Wormser Arbeitsmarkt. Er nahm aus dem Gespräch mit, dass das Thema Arbeitslosigkeit momentan in der öffentlichen Debatte merklich zu kurz komme. Bemerkenswert, da im Landkreis Alzey-Worms und der Stadt Worms laut der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) insgesamt 6436 arbeitslos sind. Zu sehr seien einzig Themen wie die Einführung eines Mindestlohns oder die Befristung der Zeitarbeit im Fokus der Aufmerksamkeit, so die Erkenntnis des Bundestagsabgeordneten. Anlass des Fachgesprächs waren die jüngsten Statistiken zur Arbeitslosigkeit in der Nibelungenstadt und die sich daraus ergebenden Probleme des Standorts Worms.

Laut BA ist die Arbeitslosenquote der Stadt Worms im November von 7,9 auf 8,0 Prozent leicht gestiegen. Im Vergleich zum Oktober dieses Jahres sind damit 34 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Wie aus den Angaben der BA zu entnehmen, sind vor allem Arbeitnehmer aus dem Dienstleistungssektor und der Zeitarbeit unter den Neumeldungen. Dass in besonderem Maße die vom Jobcenter betreuten Arbeitslosengeld-II-Empfänger und die ausländischen Arbeitskräfte vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind, sieht MdB Marcus Held besonders kritisch:

„Aus diesen Zahlen ist zu erkennen, dass es für Arbeitssuchende unglaublich schwer ist auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Denn die Menschen werden nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes postwendend wieder zum Jobcenter geschickt, anstatt zur Arbeitsagentur. Dies ist ein Signal dafür, dass sie nicht einmal lange genug in einem Arbeitsverhältnis standen, um mindestens zwölf Monate in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Eine solche Einzahlung in die Arbeitslosenversicherung wäre nämlich gleichbedeutend mit der Betreuung durch die Arbeitsagentur. Dort ist die Verweildauer bis zur Vermittlung eines Arbeitsplatzes deutlich kürzer, im Regelfall beträgt sie nur wenige Monate.“

Um sich vertiefend mit der Problematik auseinanderzusetzen forderte Held deshalb weitere Informationen von der BA ein. Zunächst gelte es sich im Detail mit allen Statistiken zur Arbeitslosigkeit zu befassen, auch heruntergebrochen auf die umliegenden Verbandsgemeinden. Denn oftmals lohne sich „ein zweiter oder gar dritter Blick in die Zahlen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen“, so der MdB. Potenziale erkannte Held beispielsweise bei der Anzahl an arbeitslosen Frauen. Er analysierte: „In Worms, aber auch teilweise im Landkreis Alzey-Worms, ist diese Quote zu hoch. Zwar liegt das auch zum Teil an den produktionsorientierten Arbeitgebern, jedoch sehe ich bei der Kinderbetreuungsquote noch Luft nach oben. Mit der Verbesserung dieser Quote hätten Mütter mehr Möglichkeiten wieder in das Berufsleben zurückzukehren. Ich freue mich, dass mit den Koalitionsvereinbarungen nun sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, um den ohnehin schwachen Kommunen einen Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten zu ermöglichen.“