31 Jul 2016
Juli 31, 2016

Fachkräftemangel erneut Gesprächsthema

WORMS Die verstärkte Suche nach Ausbildungsnachwuchs der Trumpler GmbH & Co. KG Chemische Fabrik und der damit deutlich spürbare Mangel an Fachkräften bestimmten das jüngste Treffen des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held mit dem dortigen Geschäftsführer Joachim Müller-Damerau.

„Die deutsche Lederindustrie spielt weltweit eine bedeutende Rolle. Jedoch geraten gerade der Beruf des Gerbers und die damit verbundenen beruflichen Möglichkeiten in Vergessenheit. Damit sind sowohl das Know-How um diese wertvolle, verarbeitende Industrie und deren Bestand gefährdet. Wir setzen uns mit Nachdruck für die Aus- und Fortbildung ein und sind bemüht, für diese Berufe zu werben und die Attraktivität zu steigern“, so Müller-Damerau, der vor allem das Fehlen deutschlandweiter Fachschulen bemängelt.

Dennoch spielt der Wormser Chemiefabrikant mit seinen chemischen Spezialrezepturen für die Lederindustrie eine entscheidende Rolle in der Verarbeitung des beliebten Werkstoffes von der Rohhaut bis zur Veredelung mit Gerbstoffen, Fettungsmitteln und Farbstoffen. „Die Lederbranche wird oft missverstanden. Jedoch wird dort nicht auf Ledernachfrage produziert. Im Gegenteil: Die Lederbranche lebt davon, dass Fleisch gegessen wird. Der Fleischkonsum bestimmt unsere Ressourcen“, widerlegt Müller-Damerau das oft geäußerte Vorurteil.

„Ich bin begeistert von der Rührigkeit und der Nachhaltigkeit, mit der Trumpler den Menschen nahzubringen versucht, wie viele Bereiche des täglichen Lebens von der Chemieindustrie betroffen sind. Die Herausforderungen an den Nachwuchs, die Ausbildung und den Fachkräftemangel nehme ich sehr gerne mit nach Berlin. Es gilt die politischen Rahmenbedingungen, gerade für den Mittelstand, auch weiter konstant zu verbessern“, so Held im Rahmen eines eindrucksvollen Betriebsrundgangs. Mit rund 300 Mitarbeitern weltweit, davon 80 am Standort Worms, zahlreichen Niederlassungen und Tochterfirmen in der ganzen Welt, konnte das 1868 gegründete Unternehmen, dessen Versuchsgerberei die letzte in Worms ist, 2015 erstmals die Umsatzgrenze von 100 Millionen Euro überschreiten.