Zu laut, zu stinkig und der Verdacht der Mautprellerei. Das erzeugt bei Anwohnern der B420 bereits seit Längerem für Unverständnis und Zorn. Denn viele LKWs nutzen anstelle der Autobahn 63 eher die Ortsdurchfahrt. Nachdem sich zahlreiche Petenten an den SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held gewandt hatten, richtete dieser eine entsprechende Anfrage an den rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP).
„Trotz des Umstandes, dass es für die B420 ein Nachtfahrverbot gibt, scheint die Dauerlärmbelastung durch den Schwerlastverkehr nicht zumutbar. Es drängt sich auch der Verdacht auf, dass durch den feststellbaren zusätzlichen LKW-Verkehr sogenannte `Mautpreller´ eine Abkürzung zum Kreuz Alzey nutzen“, erklärt Held in seinem Schreiben, dem er die Petition eines Anwohners beifügte. „Es ist daher sehr gut nachvollziehbar, dass die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner durch diese Art der Lärm- und Umweltbelastung überdurchschnittlich leiden und Gesundheitsprobleme nicht ausgeschlossen werden können“, so Held weiter.
In seiner Antwort verweist Wissing auf ein gemeinsames Gespräch vom Juli 2014, an dem Vertreter des Landtags, des Ministeriums, der VG, der Ortsgemeinden, des Speditionsgewerbes, des LBM und der Polizei teilnahmen. Dort habe man ausführlich den Umfang des Durchgangsverkehrs und damit die Auswirkungen einer eventuellen Sperrung der B420 für den Lkw-Durchgangsverkehr diskutiert. „Im Ergebnis wurde anschließend die Kreisverwaltung Alzey-Worms, als zuständige Straßenbaubehörde, gebeten […] zu prüfen, ob eine nächtliche Lkw-Sperrung umgesetzt werden kann. Dies ist erfolgt“, sieht Wissing bereits darin einen wesentlichen Schritt, um insgesamt eine Verbesserung herbeizuführen. Auf Basis eines bundesweit geführten Nachweises könnten, so der Minister, keine sogenannten „mautverlagerten Lkw-Verkehre“ für die B420 in Wörrstadt festgestellt werden. Für eine mögliche Ausweitung des Nachtfahrverbots auf den Tag, müsse dies von der Kreisverwaltung geprüft werden, erläutert Wissing, der Held mit seinem Anliegen dorthin verweist.
„Die Einrichtung des Nachtfahrverbots auf Basis des Gesprächs von 2014 war ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Anwohner. Dafür danke ich allen Beteiligten. Jedoch liegt die letzte Prüfung des Sachverhalts jetzt mehr als drei Jahre zurück. Diese Tatsache und die sich häufenden Anfragen von Anliegern bestärken mich darin, erneut das Gespräch mit der Kreisverwaltung und allen Beteiligten zu suchen sowie gegebenenfalls auch in Berlin für eine weitere Entlastung entlang der B420 zu werben“, gibt sich Held entschlossen.