WORMS/BERLIN Einmal in die USA, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten – Und das gleich für ein ganzes Jahr. Dieser Traum wird ab der kommenden Woche für Tara-Kanita Hassemer greifbare Realität. Denn die Schülerin des Gauß-Gymnasiums profitiert von einem Stipendium des „Parlamentarischen Partnerschaftsprogramm“ (PPP), einem Bildungsabkommen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem US-Kongress, das es Schülern und Azubis ermöglicht, ein Jahr den Alltag in einer US-amerikanischen Gastfamilie zu erleben.

Den letzten, entscheidenden Schritt zur Bewilligung des Stipendiums verdankt die 16-jährige Osthofenerin dem Bundestagsabgeordneten Marcus Held (SPD), der sie für den Austausch aus zahlreichen Bewerbern ausgewählt hat. „Ich war schon immer begeistert von den USA. Von der Kultur, der Sprache und der Lebenseinstellung dort. Als ich dann erfahren habe, dass ich als `Botschafterin des Bundestages´ die Chance haben kann in diesem Land zehn Monate zu leben sowie die deutsche Kultur zu repräsentieren, habe ich mich sofort angemeldet“, sprudelt es aus der Schülerin der zehnten Klassenstufe, die sich für Sozialkunde, Geschichte, Deutsch oder Musik begeistert, heraus. „Ich war bisher noch nie alleine im Ausland, was aber auch heißt, dass es eine völlig neue Erfahrung für mich sein wird und dass ich in dieser Zeit einiges über mich selbst, meine Grenzen und Selbstständigkeit lernen werde, worauf ich mich jetzt schon freue“, weiß die junge Frau das vor ihr liegende einzuordnen. „Das PPP ermöglicht vielen jungen Menschen wie mir ihren Traum zu erfüllen. Gerade wenn man aus einer Familie kommt, die einen `normalen´ Aufenthalt nicht finanzieren könnte, ist es eine Chance auch diese Art Erfahrung zu machen. Natürlich ist der Auswahlprozess recht schwierig. Man muss sich sicher sein, was man möchte und bereit sein dafür zu kämpfen, aber alleine diese Chance zu bekommen ist in meinen Augen fantastisch. Dafür danke ich dem Deutschen Bundestag und besonders Marcus Held, der sich für mich eingesetzt hat“, freut sich Hassemer, die später gerne einmal Geschichte und Englisch am Gymnasium unterrichten möchte.

Privat liegen die Leidenschaften Hassemers im Singen, Tanzen und im Saxophonspielen. Letzterem geht sie in der Big Band ihrer Schule und im Orchester des Kichenmusikvereins in Osthofen nach. Ebenso engagiert sie sich als aktive Messdienerin und Lektorin der Pfarrgemeinde Osthofen, wo sie auch eine Gruppe jüngerer Ministranten leitet.

Via Facebook hat sie bereits Kontakt zu ihrer Gastfamilie aufgenommen und schätzt sie schon jetzt als „nette, liebenswürdige Menschen sind, die sich genauso sehr auf mich freuen, wie ich mich auf sie“. „Meine Gastmutter ist die Leiterin der Marching Band meiner High School, in der ich dann auch Saxophon spielen darf“, ist die Vorfreude ungebrochen bei Tara-Kanita, die im Mittleren Westen, im Bundesstaat Missouri heimisch werden wird, wo auch einst der 33. US-Präsident Harry S. Truman geboren wurde.