SPD-Bundestagsabgeordneter Marcus Held bearbeitet im Ausschuss für Wirtschaft und Energie das Schwerpunktthema Tourismus für die SPD-Bundestagsfraktion. Wie es derzeit um den Tourismus in Rheinhessen und Deutschland bestellt ist, wo Potenziale liegen und was Marcus Held in Zukunft plant – all das erfahren Sie in einem ausführlichen Bericht: 

Tourismus ist eine der wichtigsten Branchen Deutschlands mit einer Wertschöpfung von 100 Milliarden Euro im Jahr und ca. 3 Millionen Beschäftigten. Auch Rheinland-Pfalz lebt vom Tourismus: Fast 200.000 Arbeitsplätze können dem Tourismus direkt und indirekt zugerechnet werden, das ist ca. jeder zehnte Arbeitsplatz im Bundesland. Die Beschäftigten sind überwiegend in kleinen und mittleren Unternehmen tä­tig. Wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen für diese kleinen Anbieter stimmen.

Ich verantworte im Wirtschaftsausschuss des Bundestages für die SPD das Schwerpunktthema Tourismus.  So betonte ich auch in meiner ersten Bundestagsrede: „Wir arbeiten hier auch in Berlin für die wunderschöne Region Rheinhessen, dem größten deutschen Weinanbaugebiet, wo mit Worms als eine der ältesten Städte in Deutsch­land Historie greifbar wird und mit den Nibelungen-Festspielen ein bundesweit einzigartiges kulturelles Highlight existiert, wo mit Oppenheim und der weltbekannten Weinlage „Krötenbrunnen“, ein Aushängeschild für exzellente Rebsäfte steht, und wo mit der typischen rheinhessischen Hügelland­schaft rund um Alzey eine einzigartige Landschaft zum Verweilen und Entspannen einlädt.“ Rheinhessen bedeutet kulturelle Vielfalt. Urbanes Leben in Mainz, Alzey oder Worms und ländliches Leben in den Winzerdörfern. Kultur findet sich überall, es gibt Jazz-Musik in der Scheune oder Kunst in der Weingalerie.

Sowohl die Marke „Deutschland“, als auch die Marke „Rheinland-Pfalz“ und Regionalmarken wie „Rheinhessische Schweiz“ sind Faktoren, die noch viel Potenzial haben, das weiter entwickelt werden muss – vor allem für das internationale Geschäft.

Wir sind im Wahlkreis  in der guten Lage, dass die Übernachtungszahlen zumeist stabil sind bzw. sich – verglichen mit dem Landes-Ergebnis – positiv entwickeln. Hinter dem Ergebnis steht konkrete Anstrengung vor Ort. Das ist Lohn für jahrelange harte Arbeit. Die Gäste haben Vertrauen in unsere Angebotsqualität. Darauf können wir stolz sein und weiter auf- und ausbauen.

Als ausbaufähig betrachte ich dabei die Felder Marketing und Kooperation bei der Erweiterung der touristischen Produktpalette. Notwendig ist z.B. eine Verbesserung der Vermarktungs- und Buchungsmöglichkeiten im Online-Bereich. Bessere Informationen gerade auch über kleinere Anbieter und internationale, d.h. mehrsprachige Werbung  im Internet wären wünschenswert.  Hierfür könnte man Gemeinschaftslösungen entwickeln. Eine verstärkte Kooperation wäre auch bei der optimierten Erschließung aktueller und künftiger Marktentwicklungen notwendig. Immer stärker individualisiert sich die Nachfrage bei zugleich steigenden Qualitätsansprüchen. Trends mit Chancen für die Region sehe ich beim Wander- und Gesundheitstourismus und bei Angeboten für Zielgruppen wie Senioren oder Familien. Ein attraktives und breites Angebot für sehr unterschiedliche Ansprüche werden wir optimal vorhalten können, wenn wir auch die vorhandenen Stärken vor Ort bündeln.

Im Herbst ist geplant, zu einem „Runden Tisch Tourismus“  einzuladen. Ansprechen möchte ich die Gemeinden, die Anbieter im Beherbergungs- und Gastronomie-Gewerbe, die Fach-Verbände, Vertreter von Gesundheits-, Kultur- und Sporteinrichtungen sowie Experten. Ziel ist es, einen verbesserten Austausch herzustellen und auch innovative Ideen zu entwickeln. Dafür werde ich mich auch beim Land Rheinland-Pfalz um Unterstützung bemühen.