MdB Marcus Held zu Gast bei der Lebenshilfe Worms-Alzey

WORMS – Bis Weihnachten sind es zwar noch fast drei Monate, aber in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Lebenshilfe Worms-Alzey werden jetzt schon fleißig und in mühevoller Handarbeit Weihnachtsbäume aus Holz für die bevorstehende Festzeit angefertigt. „Die hohe Qualität der Produkte und die gute Arbeit, die hier von den Menschen verrichtet wird, spricht für die große Nachfrage“, sagt SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held über die Arbeit in den Lebenshilfe-Werkstätten. Diese hatte der Parlamentarier gemeinsam mit Ulrich Granseyer (Vorsitzender der Lebenshilfe Worms), Norbert Struck (Geschäftsführer), Helga Ringhof (Werkstattleiterin), Hartmut Krämer (Bereichsleiter Werkstatt angepasster Arbeit), Myriam Bliewert (pädagogische Leiterin), Stefan Heinickel (Werkstattrat) sowie weiteren Mitgliedern des Vorstandes besucht.

Die rund 380 Beschäftigten sollen auch in Zukunft ein möglichst breites Angebot an Arbeit erhalten und dafür möchte sich Held nach Kräften einsetzen. Bei einem Rundgang durch die Schreinerei bekam der Abgeordnete einen Eindruck von der wichtigen Arbeit der Einrichtung: „In der Lebenshilfe Worms-Alzey können Menschen mit Behinderung einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten und bekommen Anerkennung für ihre Arbeit. Ich finde es äußerst wichtig, dass dieses Engagement aufrechterhalten werden kann.“

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Die Vertreter der Lebenshilfe verdeutlichten dem Sozialdemokraten, dass neben der Betreuung und Anleitung der Menschen am Arbeitsplatz der pflegerische Aspekt aufgrund der demographischen Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Lebenshilfe als Einrichtung steht deshalb momentan vor einem großen Problem:

„Aufgrund des engen finanziellen Rahmens und der zunehmenden Bedeutung des pflegerischen Aspekts gestaltet sich die Anpassung von Arbeit und Betreuung insbesondere mit Blick auf die Zukunft schwierig“

, sagt WfbM-Leiterin Helga Ringhof. Held will sich in diesem Aspekt an die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles (SPD), wenden. „Die Betreuungsqualität, sowohl am Arbeitsplatz als auch am Wohnort, muss beibehalten werden“, so die Forderung des SPD-Politikers.

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Ein weiteres Problem für die Einrichtung ist, dass schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen auch weiterhin keine Erwerbsunfähigkeitsrente erhalten sollen. Das ist in den Augen des Vorsitzenden der Lebenshilfe Worms-Alzey, Ulrich Granseyer, nicht gerechtfertigt: „Die Menschen sind auf eine Grundsicherung angewiesen und die Zahlung dieser Leistung wäre ein Zeichen der Anerkennung.“ Held wird sich auch wegen der dafür notwendigen Neugestaltung des Bundesteilhabegesetzes an die Sozialministerin wenden. „Es kann nicht sein, dass sich Menschen mit Behinderung mit wertvoller Arbeit in unserer Gesellschaft integrieren und auf der anderen Seite bezüglich ihrer Grundversorgung vom Staat alleine gelassen werden“, so Held. Er werde das Beispiel der Lebenshilfe Worms-Alzey und deren gute Vernetzung zu anderen Unternehmen und Institutionen in der Region nutzen, um eine Gesetzesänderung bei Nahles zu fordern, sagt der SPD-Politiker bei seinem Besuch der Werkstatt. „Die Leistung dieses Projekts ist beispielhaft für eine gut funktionierende Integration in unserer Region und sollte weiter ausgebaut werden. Ich unterstütze die Lebenshilfe deshalb weiterhin mit voller Kraft“, so Held abschließend.