„In der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause haben wir endlich nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Koalitionspartner das Pflegeberufereformgesetz (PflBG) verabschiedet“, berichtet der SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held als Reaktion auf ein Informationsschreiben der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Karl Lauterbach und Dr. Carola Reimann.
„Mit dieser Reform werden wir die Attraktivität des Pflegeberufes maßgeblich steigern. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, um den Herausforderungen des demografischen Wandels und dem Mangel an Pflegepersonal zu entgegnen. Denn wir müssen heute den Grundstein dafür legen, damit die Versorgung durch qualifizierte Fachkräfte morgen gesichert ist“, zitiert Held aus dem Schreiben. Der Einstieg in die Aufwertung der sozialen Berufe sei damit geglückt. In Zukunft werde kein Schulgeld mehr von den Auszubildenden verlangt, und die Auszubildenden hätten Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung. Da in den pflegerischen Berufen vorrangig Frauen arbeiten, würden sie von diesen Reformen besonders profitieren.
Inhaltlich konzentriert sich die Reform auf eine sogenannte „generalistische“ Pflegeausbildung, in der die bisherigen drei Ausbildungsgänge der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einer einheitlichen Berufsausbildung zusammengeführt werden. Der Zugang zur Ausbildung orientiert sich – wie bereits heute – an der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie und ist nach einer zehnjährigen abgeschlossenen Schulbildung möglich. „Alle Auszubildenden durchlaufen die ersten beiden Jahre als generalistische Pflegeausbildung. Im Rahmen dieser Ausbildung ist eine Schwerpunktsetzung auf einen der drei Fachbereiche (Altenpflege, Kinderkrankenpflege oder Kranken-pflege) vorgesehen. Grundsätzlich befähigt der generalistische Abschluss die Auszubildenden, in allen drei Bereichen tätig zu sein. Die Finanzierung der Ausbildung erfolgt künftig unterschiedslos über einen gemeinsamen Ausbildungsfonds. Das Gesetz tritt am 01.01.2020 in Kraft“, umreißen die SPD-Politiker Kernpunkte.
„Wir sind davon überzeugt, dass das beschlossene Gesetz die Ausbildungen zu den Pflegefachberufen aufwertet und das Berufsbild „Pflege“ sowie die berufsständische Identifikation weiter stärkt. Dass wir so weit gekommen sind, dafür gebührt unser Dank ausdrücklich all denen, die sich für die Entwicklung und Abstimmung des jetzt beschlossenen Ausbildungsweges eingebracht haben“, schließt sich Held dem Lob von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Dr. Katharina Barley an. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Pflegeschulen sind künftig kostenfrei. Wir schaffen das teilweise noch erhobene Schulgeld ab. Außerdem sichern wir eine angemessene Ausbildungsvergütung für alle Auszubildenden. Wir ermöglichen vielfältigere und flexiblere Einsatz- und Beschäftigungsmöglich-keiten für Pflegekräfte. Ebenso schaffen wir durch die Einführung des Pflegestudiums Aufstiegsmöglichkeiten und verbessern die Durchlässigkeit des Pflegeberufs“, bilanziert Held abschließend.