„Herzsicherer Landkreis“, lautet die Überschrift über ein einmaliges Pilot-Projekt, das auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held und der Björn-Steiger-Stiftung flächendeckend im Landkreis Alzey-Worms als erstem Landkreis in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden soll .
„Der plötzliche Herztod ist mit mehr als 100 000 Betroffenen jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dem gilt es dort entgegenzuwirken, wo es zählt: Direkt vor Ort. In diesem Zusammenhang danke ich Landrat Ernst Walter Görisch für seine Bereitschaft, an diesem wichtigen Vorhaben mitzuwirken und natürlich der Björn-Steiger-Stiftung für die tatkräftige und bewährte Unterstützung“, so Held, der bereits in der Wormser Nikolaus-Dörr-Halle, in Oppenheim und in Kooperation mit der Gemeinde Eich erfolgreich ein breites Netz zur Notfallvorsorge installieren konnte. „Ich freue mich sehr, dass den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Alzey-Worms künftig flächendeckend lebensrettende Defibrillatoren zur Verfügung stehen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Notfallhilfe“, betonte Landrat Ernst Walter Görisch und dankte Marcus Held sowie der Björn-Steiger-Stiftung für das Engagement.
Insgesamt umfasst der Landkreis sechs Verbandsgemeinden und die Stadt Alzey mit einer Gesamtbevölkerungszahl von knapp über 127 000 Menschen. Im Rahmen des Projekts stellt die Stiftung sogenannte „AED-Säulen“ (automatisierter externer Defibrillator) an stark frequentierten, öffentlichen Plätzen (z.B. Einkaufszentren, Rathäuser etc.) auf und leitet Mitarbeiter im Umgang mit den Geräten an. Dieses Konzept wurde jüngst auf Landkreisebene übertragen. Erstmals konnte diese Maßnahme mit dem Landkreis Freudenstadt in 2016 erfolgreich umgesetzt werden. „Sowohl interessierte Firmen als auch die Bevölkerung können an der Ausbildung an den Geräten teilhaben. Die Standorte der Säulen werden gemeinschaftlich mit den einzelnen Gemeinden ausgesucht. Ebenso ist ein weiterer Ausbau des AED-Netzes durch Förderer möglich, die sich in Form regionaler Unterstützer einbringen können. Dabei werden nur so viele Unterstützer pro Säule akquiriert, die zur Finanzierung der Säule notwendig sind“, erklärt Rainer Bucher von der Björn-Steiger-Stiftung. Die weiteren Schritte sind ein Anschreiben an die Firmen der Region und die Terminierung mit den Gemeinden. Ebenfalls suchen die Initiatoren auch den Kontakt zu Kindertagesstätten und Schulen, um auch Kinder bereits mit der Notfallprävention unter dem Motto „Retten macht Schule“ vertraut zu machen.
Die Björn-Steiger-Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Verbesserung der Notfallhilfe annimmt. Mit der Kampagne „Kampf dem Herztod“, bei der es um eine flächendeckende Einrichtung von sogenannten Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) – medizinischen Geräten zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen handelt, halbierten sich die Preise der Geräte in Deutschland und deren Verbreitung in öffentlichen Bereichen nahm zu.