BERLIN/WORMS – Nahezu an die 100 Praktikantinnen und Praktikanten aus dem gesamten Wahlkreis konnte der SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held in der ablaufenden Legislaturperiode zu spannenden und interessanten Wochen in seinem Berliner Abgeordnetenbüro begrüßen. Stellvertretend für die vielen Praktikanten auch in diesem formuliert die 19-jährige Stella Kestler in ihren eigenen Worten, welche Erfahrungen sie, als frisch gebackene Abiturientin, mit nach Hause in Worms-Leiselheim nimmt:

„Schaltet man den Fernseher ein und sieht den leeren Plenarsaal, erweckt dies oft den Eindruck, die Abgeordneten würden nicht richtig arbeiten. Bereits am ersten Tag meines Praktikums wurde dieses Vorurteil widerlegt. Zuerst erhielt ich meinen Hausausweis, die „Zutrittskarte“ zu jeglichen Veranstaltungen und Gebäuden des Bundestages. Dieser ermöglichte die Teilnahme an der AG-Sitzung und des Ausschusses für Wirtschaft und Energie, in welchem unter anderem Marcus die SPD vertritt. Gegen Ende der Sitzungswoche findet die Plenarsitzung im Plenarsaal, in welchem jeder Abgeordnete einen Platz hat, statt.
Viele interessante Erfahrungen waren aufgrund des Praktikantenprogramms der SPD-Fraktion möglich. Besonders spannend war der Besuch beim BND, durch welchen es mir ermöglicht wurde, mir bis dahin unbekannte Berufsfelder, kennenzulernen. Des Weiteren beinhaltete das Programm thematische Vorträge bei welchen es einen regen und offenen Austausch gab. Dadurch öffneten sich viele neue Perspektiven, welche einem vorher völlig unbekannt waren und es ließen sich neue Kontakte knüpfen. Weiterhin bekam ich viele Führungen, durch die verschiedenen Instanzen und Ministerien des Bundestages, wie zum Beispiel eine Führung im Bundesrat und im Finanzministerium. Eine exklusive Führung durch die Ausstellung „Topographie des Terrors“, welche von meinem Büroleiter organisiert wurde, brachte mir die Erkenntnis, wie viel bedeutende und schlimme geschichtliche Ereignisse in Berlin geschehen sind beziehungsweise stattgefunden haben.
Zu meinem Tagesablauf gehörten auch die Unterstützung der Mitarbeiter im Büro, wie zum Beispiel Post einordnen und die Führungen der Besuchergruppen vorzubereiten. Das Vorurteil der großen, verwirrenden Gebäude wurde allerdings bestätigt, vor allem dann wenn ich verzweifelt bestimmte Räume gesucht hab, was sich allerdings, je länger ich hier war, gelegt hat, da man so oft in den verschiedenen Gebäuden wie im Jakob-Kaiser-Haus, Paul-Löbe-Haus oder im Reichstagsgebäude unterwegs ist, dass man sich die Wege nach einer Zeit auch merken kann.
Am Tag der NRW-Wahl, durfte ich zu der SPD-Wahlparty im Willy-Brandt-Haus. Es war sehr interessant zu sehen, wie so eine Party abläuft, als allerdings die Wahlergebnisse feststanden, war es ziemlich schnell vorbei mit der guten Stimmung. Trotzdem hatte ich an diesem Abend ein echtes Highlight meines Praktikums: ich wurde vom ZDF zu der Wahl interviewt, was dann auch im heute-journal ausgestrahlt wurde.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um ein abwechslungsreiches und durchaus sportliches Praktikum handelt. Trotz der 15 Kilometer, die man an manchen Tagen zurücklegt, lässt sich ein Praktikum im deutschen Bundestag (beziehungsweise in einem Abgeordnetenbüro) empfehlen, weil es eine tolle Möglichkeit ist die politischen Prozesse in der Hauptstadt live zu erleben.“