WORMS/RHEINHESSEN Region erhalten, Region gestalten. Getreu dieser Losung beschäftigten sich die mehr als 50 Teilnehmer des Seminars „„Thuja und Betonpflanzring – Schreckgespenste der Stadt- und Ortsgestaltung“ mit der kreativen Gestaltung und Pflege von Grünflächen im öffentlichen Raum. Auf Einladung und Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held, der zahlreiche Profis und Experten für Fachvorträge gewinnen konnte, folgten interessierte politische Entscheidungsträger, Führungskräfte, Vorarbeiter und Mitarbeiter aus kommunalen Betrieben und Vertreter privater Initiativen der ganztägigen Veranstaltung.

„Ich bin total überwältigt von der Resonanz auf das Seminar und die überaus rege Beteiligung in Form von Fragen und Beiträgen seitens der unglaublich motivierten Teilnehmer. Die Veranstaltung und unsere Absicht dahinter sind somit, dank der großen Nachfrage, ein voller Erfolg“, stellte Marcus Held fest, der mit seiner Initiative einen lange gehegten Wunsch realisieren konnte.

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„Wenn die Region im Jahr 2016 ihren 200. Geburtstag feiert, wird das ein Fest vieler engagierter und beteiligter Kräfte. Besonders mit Hinblick auf die Pflege und Gestaltung des öffentlichen Grüns als Visitenkarte und zur maßgeblichen Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Kommunen können wir als Region großartig punkten“

, umreißt Held den Hintergrund des Seminars, für das er sich durch die jüngste Rheinhessen-Konferenz in Nieder-Olm 2014 hat inspirieren lassen.

So faszinierte etwa Erich Kulling, Dipl.-Ing. für Gartenarchitektur bei der Stadt Worms die gespannt lauschenden Zuhörer mit den vielseitigen Funktionen von öffentlichen Grün- und Freiflächen sowie der immensen Bedeutung von Grün als Standortfaktor. Dabei hob Kulling insbesondere die Wichtigkeit der Planung mit regionalem Bezug hervor, in der er die Grundlage für die „Corporate Identity“ bei der Ortsbildgestaltung und somit als Aushängeschild der ganzen Region sieht. Ebenso hob der Fachmann auf das Planen und Gestalten mit Pflanzen sowie den Zusammenhang zwischen Planung und Pflege intensiv ab.

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Zuvor hatte bereits Anita Broghammer-Conrads, Architektin und Stadtplanerin der GSW Gesellschaft für Stadtentwicklung und Städtebau mbH, mit einem Impulsvortrag die Vielfalt der Thematik skizziert und anhand beeindruckender Fotos den Fokus auf die Tatsache gelenkt, dass, so Broghammer-Conrads und die anderen Experten, das Geheimnis nachhaltiger und optisch ansprechender Grünflächengestaltung getreu der Losung „Weniger ist oft mehr – Qualität vor Quantität“ liege.

Kulling und Thomas Andreef, Gärtnermeister und Inhaber einer Garten- und Landschaftsbaufirma, betonten im Rahmen ihrer Ausführungen vor allem auf die fachgerechte Pflege als Grundlage für die Erhaltung und   Entwicklung von Grün- und Freiflächen ab.

„Nichts gedeiht ohne Pflege und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert“

, zitierte Kulling Peter Joseph Lenné, preußischer Gartenkünstler und Landschaftsarchitekt des deutschen Klassizismus, der Teile von Schloss Sanssouci in Potsdam plante und erschuf. Demzufolge erfuhren die begeisterten Teilnehmer Wissenswertes über die Organisation und Planung von Grünflächenpflege, die Pflege und Pflanzung von Bäumen, Rasen- und Wiesenflächen sowie praktische Tipps zum Kostenmanagement. „Das A und O sind Fachkräfte und die Qualität nachhaltiger Arbeit. Ein Garten ist etwas Dynamisches im Gegensatz zu Immobilien. Es wuchert, wächst und gedeiht und das erfordert ein geübtes und geschultes Auge sowie qualifizierte Hände“, so Kulling und Andreef.

IMG_3132„Die überwältigende Teilnehmerzahl hat uns in der Absicht für das Seminar bestätigt. Es konnte deutlich gezeigt werden wie groß das Interesse und die Nachfrage nach Expertisen sowohl für das Planen und Gestalten als auch für das Pflegen und Unterhalten ist, damit unsere schöne Region weiter an Bedeutung gewinnt und sich noch stärker ihrer Identität bewusst wird“, so Held abschließend im Rahmen eines umfassenden Rundgangs durch Worms zu markanten Punkten, an denen das zuvor Besprochene praktisch deutlich wurde.