WORMS/KARLSRUHE – Viel ist in Bewegung in der Stadt für mehr Mobilität auf Schiene und Straße. „Dies geschieht in einem exzellenten Miteinander auf Arbeits- und Gesprächsebene“, betonten OB Michael Kissel und hohe Vertreter der Deutschen Bahn im Rahmen eines Gesprächs vor Ort zu dem der SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held eingeladen hatte und in dessen Rahmen gleich mehrere in Planung befindliche Projekte zur Sprache kamen.

So hatte Held OB Kissel und den Konzernbevollmächtigten der Bahn für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Jürgen Konz, zu einem gemeinsamen Sondierungsgespräch an das neuralgische „Nadelöhr“ der B9 an der Mainzer Straße, Ecke Dr.-Otto-Röhm-Straße gebeten. „Es gilt, und das ist unser aller Herzensanliegen, dieses letzte Nadelöhr der B9 in Form der Überführung, endlich optimal und erheblich aufzuweiten, um sowohl verkehrlich als auch optisch hier eine Aufwertung für die Stadt und alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen“, erklärte Kissel gegenüber Held und Konz. „Die Planungshoheit liegt hier beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Worms und die planerische Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet. Jetzt geht es uns darum, die bahnrelevanten Planungsaspekte noch stärker zu forcieren und, im Sinne des bisherigen erfolgreichen Miteinanders, zum Wohle von Bürgern und Stadt inhaltlich weiter voranzutreiben“, fügte Jürgen Konz an, der, gemeinsam mit dem Leiter der Produktionsdurchführung Karlsruhe, Karsten Erhardt, sowie dem Projektleiter Konstruktiver Ingenieursbau, Reiner Oepen, in einer unverbindlichen Zeitschiene, den Beginn der Planfeststellung auf die Mitte 2017 anvisiert hat. Für einen möglichen Baubeginn des lang ersehnten Millionenprojekts nannte der Leiter der Produktionsdurchführung Karlsruhe, Karsten Erhardt, das Jahr 2021. Im Detail ist eine Ausweitung der Überführung an der Mainzer Straße, Ecke Dr.-Otto-Röhm-Straße, im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße auf vier Spuren auf knapp mehr als 30 Meter geplant. Aktuell verbindet die West-Ost-Traverse, auf der Regional- und Güterzüge fahren, Worms mit Biblis und dem Bensheimer Bahnhof. „Dieses Projekt liegt auch mir seit langem am Herzen und ich werde mich nach Kräften beim Bundesverkehrsministerium und dem Eisenbahnbundesamt für zügige Klarheit über die finanziellen Ressourcen einsetzen, die hier zum Einsatz kommen müssen“, versprach Marcus Held gegenüber Konz und den Vertretern der Bahn.

Ebenfalls einmütig positiv beurteilten Konz, Erhardt und Oepen gegenüber Held und Kissel den Fortgang mit Hinblick auf die bestehende Planungsvereinbarung für den Bahnübergang „Am Fahrweg“, bei der es jetzt gelte, so Oepen, die Entwurfsplanung abzuschließen. So plane man, am „Wärterposten 512“ parallel zur bestehenden Bahntrasse eine Unterführung, für die Stadt und Bahn, eingedenk eines Landeszuschusses, für 2020 mit dem Baubeginn rechnen. „Jeder Bahnübergang, als Gefährdungs- und Kostenpunkt, der wegfällt, ist für uns und die Menschen vor Ort ein Vorteil“, so Karsten Erhardt.

Zuletzt kündigte OB Michael Kissel an, der Bahn bis zum Oktober dieses Jahres eine buchstäbliche „Weichenstellung“ im Zusammenhang mit der Sanierung des „Neuhauser Tunnels“ in der Gaustraße zu liefern. Aktuell entscheide man auf Basis mehrerer planerischer Varianten, die, neben „großen Chancen“ für die Stadt auch kontrovers diskutiert werden. Mit der Sanierung des kurz nach Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Massivbauwerks gehen eine Verkürzung der Tunnelröhre sowie eine zusätzliche Spur für Radfahrer einher.