BERLIN – Die Sorge um die Zukunft freiberuflicher Hebammen bleibt für Marcus Held eine Herzensangelegenheit. „Die unterschiedlichen Angaben zur Zahl der freiberuflichen Hebammen, die in Deutschland Geburtshilfe leisten, haben dafür gesorgt, mich mit einer neuerlichen Anfrage an die Bundesregierung zu wenden“, sagt der rheinhessische SPD-Bundestagsabgeordnete, der sich bereits zum vierten Mal an die Bundesregierung gewandt hat, um Auskunft über die gegenwärtige Situation der freiberuflichen Hebammen, die Geburtshilfe leisten, zu erhalten. Der GKV-Spitzenverband hat zu Beginn des Jahres gemeldet, dass die Zahl solcher Hebammen im Jahr 2015 gestiegen sei, was vom Deutschen Hebammenverband jedoch dementiert wurde.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Ingrid Fischbach, hat auf Nachfrage von Marcus Held nun bestätigt, dass es keine validen Zahlen darüber gibt, wie viele Hebammen in Deutschland freiberuflich Geburtshilfe leisten.

„Die Sorge vieler werdender Eltern um die Zahl solcher Hebammen ist in der Folge mit dem vergangenen Jahr also nicht kleiner geworden, wie es der GKV-Spitzenverband mit Meldungen dieser Art suggerieren wollte“

, so Held. So haben nicht nur im Wahlkreis Worms-Alzey-Oppenheim immer mehr Eltern Schwierigkeiten, eine geeignete Hebamme für Ihren Nachwuchs zu finden, was vor dem Hintergrund einer steigenden Geburtenrate in Deutschland – immerhin gab es 2014 so viele Geburten wie seit 10 Jahren nicht mehr –  noch kritischer zu bewerten ist.

Mit einer weiteren Frage an die Bundesregierung wollte Held in Erfahrung bringen, wie die Bundesregierung künftig auf weiter steigende Haftpflichtversicherungsprämien für Hebammen, die Geburtshilfe leisten, reagieren wird. Hier verweist die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Anette Widmann-Mauz, auf das im Juni 2015 in Kraft getretene GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Dieses könne dazu beitragen, die Versicherungsprämien langfristig zu stabilisieren. Belege dafür gibt es jedoch noch keine und im Juli 2016 sollen die Haftpflichtversicherungsprämien für freiberufliche Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, erneut steigen. „Wie soll dann der Berufsstand der freiberuflichen und geburtshilfeleistenden Hebammen gesichert werden?“, fragt sich Held.

Auch über die Wirksamkeit des Sicherstellungszuschlags, welcher seit Beginn des Jahres in Kraft getreten ist, konnte das Bundesgesundheitsministerium noch keine zuverlässigen Angaben machen. „Ich werde daher dieses Thema nicht aus den Augen verlieren und diesbezüglich erneut nachhaken“, so Held abschließend.